Wir, Tobias Blau, Hannes Klehm, Silas Richter und Arthur Kahl, Schüler des Albert-Schweitzer Gymnasiums Sömmerda, haben bei der Bearbeitung unserer Seminarfacharbeit (Thema: Amputation und Prothesenversorgung der unteren Extremität) dankenswerter Weise umfangreiche Unterstützung von Frau Erika Seebach, Herrn Gerd Kästel und Herrn Ramig erhalten. Sie vermittelten uns Einblicke in ihren Alltag und zeigten uns gleichzeitig die damit verbundenen Probleme auf. In vielen Gesprächen schilderten sie uns ihre Erfahrungen in einer offenen und ehrlichen Art, welche wir sehr schätzten und damit eine realistische Darstellung der Thematik aufzeigen konnten. Auch wurde uns die Gestaltung der Freizeitaktivitäten veranschaulicht, die durch verschiedene Prothesen, welche mit Hilfe des Smartphones gesteuert werden können, eindrucksvoll gezeigt. Des Weiteren erlangen wir große Hilfe und auch Anschauungsmaterialien bei der Verteidigung unserer Arbeit. Deswegen gebührt ihnen ein besonderer Dank.
es war wirklich ein phantastischer Sonntag und es muß wohl stimmen, "wenn Engel reisen, lacht der Himmel". Mit dem herrlichen Wetter hatten wir zusätzliches Glück. Danke für die schönen Bilder vom Baumkronenpfad und die Schnappschüsse einiger unserer Mitglieder. Ich kann nur sagen, Ihr habt das mal wieder super gemacht.
VG Erika
Miriam, Lydia, Michelle
(Dienstag, 15 November 2016 21:51)
Wir haben nun über ein Jahr mit Ihnen an unserer Seminarfacharbeit zusammengearbeitet. Dabei durften wir interessante Seiten über die Beinprothese und das Leben mit
ihr erfahren. Wir können nicht in Worte fassen, wie sehr uns dieses Thema beeindruckt hat. Wir wussten zu anfangs kaum etwas über dieses ausführliche Thema und hoffen, dass wir mit unserer Arbeit
Betroffenen und deren Familien helfen können.
Diese Erfahrung ist nicht selbstverständlich und wir möchten und recht herzlich dafür bedanken!
mfg GK
OTZ 14. Dezember 2018
Selbsthilfegruppe „Stehauf“ sieht das Gesundheitsministerium in der Pflicht. Es forciert eigene Projekte.
Selbsthilfegruppe „Stehauf“ für Arm- und Beinamputierte. Von links: 1. Vorsitzender Gerd Kästel, 2. Vorsitzender Gerd Lösche und Schatzmeister Jürgen Schulz. Schatzmeisterin Sonja Klein, konnte leider bei dem Treffen nicht dabei sein.
Foto: Christiane Kneisel
Gera/Pösneck. „Nach zwei Weltkriegen fehlt immer noch ein Amputationsregister in Deutschland. So könnten alle Beteiligten wie Ärzte, Sanitätshäuser und Hilfsmittelhersteller eine sichere Planungsübersicht erhalten. In Schweden beispielsweise funktioniert das gut“, sagt Gerd Kästel, 1. Vorsitzender der Selbsthilfegruppe (SHG) „Stehauf“ Gera. Wie oft er schon auf dieses Manko hingewiesen hat, weiß er nicht. Aber er weiß, dass alle Mitglieder des Geraer Vereins enttäuscht vom Gesundheitsministerium sind, das bisher keine wirklichen Verbesserungen für amputierte Menschen in Deutschland auf den Weg gebracht hat.
„Und auch bei der Schmerz- und Traumaverarbeitung Amputierter steht Deutschland immer noch ganz am Anfang“, so Kästel. Das hänge auch damit zusammen, dass die Betroffenen im Vergleich zu Diabetikern eine relativ kleine Gruppe sind. „Da ist die Bereitschaft, Geld zu investieren, nicht sehr groß“, merkt er kritisch an. Auch hier wäre ein landesweites Amputationsregister, für das es übrigens zu DDR-Zeiten schon Ansätze gab – sehr hilfreich.
Zumindest die Vereinsmitglieder setzen sich intensiv mit dm Trauma-Thema auseinander und entwickeln dazu eigene Projekte. Für 2019 ist beispielsweise dazu ein Vortrag mit Filmvorführung vorgesehen. Die SHG ist zudem gefragter Partner bei Beratungen von frisch Amputierten – und sorgt für die regelmäßige Weiterbildung von Mitgliedern für diese sogenannten Peer-Beratungen. „So viele Beratungen in Krankenhäusern Thüringens wie in diesem Jahr hatten wir noch nie.“, erzählt Gerd Kästel. Er selbst hatte 20. „Das Trauma ist bei jedem frisch Amputierten überhaupt das Wichtigste, was verarbeitet werden muss. Geschieht dies schnell und gut, kann der Betroffene viel besser wieder sein Leben meistern. Ansonsten bleibt er oft ein Leben lang in psychiatrischer oder psychologischer Behandlung.“, erklärt Gerd Kästel. Zudem gebe es kaum Möglichkeiten, wie derartige Blockaden im Körper gelöst werden könnten. „Das schaffen höchstens sehr gute Psychologen, aber die Schulmedizin ist dazu noch nicht in der Lage.“ Eine Grundlagenstudie nach Präventionsvorgaben würde gegen die Spätfolgen nach Amputation bundesweit einheitliche Möglichkeiten schaffen, die Lebensqualität bis in hohe Alter abzusichern. Gleichfalls fehlen Amputierten-Spezial-Sprechstunden in jedem Bundesland.
Überhaupt fühlen sich Betroffene im Alltag oft benachteiligt. „Wir sind vielfach eingeschränkter als andere Behinderte“, beschreibt Kästel. „Das beginnt im Schwimmbad. Ein Rollstuhlfahrer bekommt die entsprechende Kabine. Der Amputierte müsste eine kleine Kabine nutzen. Dort sind die Sitze aber viel zu kurz, um sich hinzusetzen geschweige denn eine Prothese anzuziehen.“ Und eine Regelung wie in Frankreich, auch Unterschenkel- und Oberschenkel amputierte Menschen mit einer Sonderparkgenehmigung auszustatten, bleibt Deutschland den Betroffenen bisher ebenfalls schuldig.“
Für die Arbeit vor Ort würde der SHG „Stehauf“ vor allem eines helfen, ein Vereinshaus in Gera als zentraler Anlaufpunkt. Momentan hat der Verein „Stehauf“ sein Domizil in der Pension Müller in Pösneck bei Wünschendorf.
Christiane Kneisel / 14.12.18
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